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.Aus verschiedenen Gründen hatte Sonja mich immer überleben wollen.Einer davon war, dass eine Pastorenfrau oft als Predigtbeispiel herhalten muss.Wenn ich zuerst starb, sagte sie immer zu mir, konnte sie endlich der Gemeinde all ihre Geschichten über mich erzählen.Doch jetzt hatte Sonja einen Grund, zuerst in den Himmel kommen zu wollen.Als sie mit dem Kind schwanger war, das wir verloren hatten, hatten wir schon einen Jungennamen ausgesucht – Colton –, aber auf einen Namen für ein Mädchen hatten wir uns nicht einigen können.Mir gefiel Kelsey, Sonja gefiel Caitlin, und keiner wollte nachgeben.Doch jetzt, da wir wissen, dass unser kleines Mädchen noch keinen Namen hat, necken wir uns immer gegenseitig: »Ich komme vor dir in den Himmel und gebe ihr einen Namen!«Gottes ThronsaalEines Abends um Weihnachten 2003 folgte ich Colton zur Schlafenszeit in sein Zimmer.Unser abendliches Ritual bestand darin, dass er eine biblische Geschichte aussuchte, die ich ihm vorlesen sollte, und an jenem Abend war es »Der weise König und das Baby«.Die Geschichte ist eine Nacherzählung der Begebenheit aus 1.Könige 3.Dort wird berichtet, dass zwei Frauen zusammen in einem Haus leben und jede einen neugeborenen Sohn hat.In der Nacht stirbt einer der Säuglinge.Von Trauer überwältigt versucht die Mutter des toten Kindes, den anderen Jungen als ihren Sohn auszugeben.Die wirkliche Mutter des noch lebenden Jungen versucht, die trauernde andere Mutter von der Wahrheit zu überzeugen, kann diese aber nicht überreden, das lebendige Baby aufzugeben.In ihrer Verzweiflung wendet sich die tatsächliche Mutter an König Salomo, um ihr Kind wiederzubekommen.König Salomo, der weithin für seine Weisheit bekannt ist, soll den Fall entscheiden und bestimmen, welche der beiden Frauen die wahre Mutter des lebenden Kindes ist.In der biblischen Geschichte denkt sich König Salomo einen Plan aus, um herauszufinden, was im Herz beider Frauen vorgeht.»Schneidet das Kind in der Mitte durch«, bestimmt der König.»Gebt einer die eine Hälfte und der anderen die andere Hälfte.«Die trauernde Mutter des toten Kindes stimmt dieser Lösung zu, doch die wahre Mutter des lebendigen Kindes zeigt ihre Liebe, indem sie ausruft: »Nein! Lasst sie das Kind haben!« Und so fand der weise König heraus, welche Mutter die Wahrheit sagte.(Von dieser Geschichte ist auch der Ausdruck » ein salomonisches Urteil« abgeleitet.)Die Geschichte war zu Ende und Colton und ich hatten unsere übliche gutmütige Diskussion darüber, dass ich sie noch einmal lesen sollte (und noch einmal und noch einmal).Dieses Mal war ich der Gewinner.Als wir uns zum Beten auf den Boden knieten, legte ich das Buch neben mich auf den Teppich.Dabei blätterte eine Seite auf, auf der ein Bild von König Salomo auf seinem Thron zu sehen war.Plötzlich kam mir der Gedanke, dass die Bibel ja an mehreren Stellen von Gottes Thron spricht.Zum Beispiel fordert der Schreiber des Hebräerbriefes die Gläubigen auf,»zuversichtlich vor den Thron unseres gnädigen Gottes [zu] treten«16 und sagt, dass Jesus, seit er sein Werk auf dieser Erde vollendet hat,»an der rechten Seite von Gottes Thron im Himmel«17 sitzt.Und dann gibt es noch jenes wunderbare Kapitel in der Offenbarung, das Gottes Thron beschreibt:Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen wie eine schöne Braut, die sich für ihren Bräutigam geschmückt hat.Ich hörte eine laute Stimme vom Thron her rufen: »Siehe, die Wohnung Gottes ist nun bei den Menschen! Er wird bei ihnen wohnen und sie werden sein Volk sein und Gott selbst wird bei ihnen sein.Er wird alle ihre Tränen abwischen, und es wird keinen Tod und keine Trauer und kein Weinen und keinen Schmerz mehr geben.Denn die erste Welt mit ihrem ganzen Unheil ist für immer vergangen.« Und der, der auf dem Thron saß, sagte: »Ja, ich mache alles neu!« … Kein Tempel war in der Stadt zu sehen, denn der Herr, Gott, der Allmächtige, und das Lamm sind ihr Tempel.Und die Stadt braucht keine Sonne und keinen Mond, damit es in ihr hell wird, denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet die Stadt, und das Lamm ist ihr Licht.«18»Hey, Colton«, fragte ich ihn, als ich so neben ihm kniete,»als du im Himmel warst, hast du da zufällig Gottes Thron gesehen?«Colton schaute mich fragend an.»Was ist ein Thron, Papa?«Ich nahm das Bibelbilderbuch zur Hand und deutete auf dasBild von Salomo auf seinem Thron in seinem Königshof.»Ein Thron ist wie der Stuhl des Königs … das ist der Stuhl, auf dem nur der König sitzen darf.«»O ja! Das habe ich ein paar Mal gesehen!«, sagte Colton.Mein Herzschlag beschleunigte sich ein wenig.Durfte ich wirklich gleich einen Blick in den Thronsaal des Himmels erhaschen? »Und, wie sah Gottes Thron denn aus?«»Er war groß, Papa … richtig, richtig groß, weil Gott der Allergrößte ist.Und er hat uns ganz, ganz doll lieb, Papa.Du kannst dir gaaaaar nicht vorstellen, wie sehr er uns liebhat!«Als er das sagte, fiel mir ein Gegensatz auf: Colton, dieser kleine Kerl, sprach von einem Wesen, das so groß war – und im nächsten Atemzug sprach er von Liebe.Es war bemerkenswert, dass Gottes Größe Colton gar keine Angst zu machen schien, doch ich fand es auch interessant, dass Colton nicht nur das Verlangen hatte, mir Gottes Aussehen zu beschreiben, sondern mir auch unbedingt mitteilen wollte, was Gott für uns empfindet.»Und weißt du, dass Jesus gleich neben Gott sitzt?«, fuhr Colton aufgeregt fort.»Jesus sein Stuhl ist gleich neben dem von seinem Vater!«Das haute mich um.Ein Vierjähriger konnte das auf keinen Fall wissen
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