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.«Sie brachte es nicht fertig, ihre Mutter anzusehen, konzentrierte sich stattdessen auf ihren Vater und dachte traurig daran, wie ausdrucksvoll und attraktiv seine Züge einst gewesen waren.»Er heißt Charles Lisle.Er ist Anwalt – ein Queen’s Counsel, Anwalt der Krone.«»Wir kennen ihn«, sagte die Mutter zu ihrer Überraschung.»Dachte nicht, dass du dich an ihn erinnerst.« Sie hatte Charles einmal zu einer großen Familienfeier mitgebracht, aus dem Bedürfnis nach einer männlichen Stütze, und hatte geglaubt, er würde in der Menge unbemerkt bleiben.Sie glaubte, eine Reaktion bei ihrem Vater, wie ein Zucken der Lider, zu bemerken.Vielleicht gratulierte er sich nach dem Motto: Wenigstens eine meiner Töchter macht eine gute Partie.»Er besitzt ein Haus in Chelsea und ist zwei Jahre älter als ich.«»War er schon mal verheiratet?«, fragte Celia.Ein komischer Laut entrang sich der Kehle ihres Vaters – der wie ein unterdrücktes Stöhnen klang.Aber ihre Mutter achtete nicht darauf.»Nein, nie.«Ihre Mutter runzelte die Stirn, und ihr Blick wanderte zum Fernsehapparat in der Ecke.Das Bild einer riesigen Menschenmenge flackerte über den Schirm, ein Meer blauer Fahnen, und ein aufgeregter Kommentator.Sie sagte: »Ich frage mich, warum nicht?« Aber das klang so, als habe sie ihre Aufmerksamkeit bereits anderen Dingen zugewandt.Dann nieste Frederick mehrmals kurz hintereinander, und sie hatte umgehend ein sauberes Taschentuch zur Hand und putzte ihm behutsam die Nase.Margaret erinnerte sich, wie sie sich stets in der Gegenwart der beiden gefühlt hatte.Als Kind einer glücklichen Ehe war man verloren: Man bekam die perfekte Rollenverteilung vor Augen geführt, ohne je hoffen zu können, etwas Ähnliches zustande zu bringen.Gereizt und ohne die Folgen zu bedenken, sagte sie: »Er hat auf mich gewartet.«Damit war ihr die Aufmerksamkeit ihrer Mutter wieder sicher.»Gewartet?« Celia stand auf und schaltete trotz der Nachrichten den Fernsehapparat aus.Dann stellte sie sich vor das Gerät, während Margaret mit gesenktem Blick und hängenden Schultern in ihrem Stuhl kauerte und die Macht dieses prüfenden Blicks auf sich spürte.»Liebst du ihn?«»Er war sehr gut zu mir«, erwiderte Margaret.»Liebes, bitte!«Sie hörte die Sorge in der Stimme ihrer Mutter, hielt den Blick jedoch energisch auf ihren Vater gerichtet.Sie redete sich ein, hinter den krampfhaft zuckenden, wütend verzerrten Zügen seine Persönlichkeit zu spüren.»Er ist ausgesprochen großzügig«, versicherte sie ihm.»Und lieb.«Sie hörte den Seufzer ihrer Mutter – sie, die den Luxus genoss, den einzigen Mann geheiratet zu haben, den sie je geliebt hatte.Es war, als bedaure sie im Voraus, was sie nicht verschweigen konnte.Sie legte die Hand auf die Schulter ihres Mannes, als wolle sie sich an all das Glück erinnern, das er ihr beschert hatte.»Großzügigkeit und ein liebevoller Charakter sind etwas Wunderbares, aber das allein genügt nicht.Ich glaube nicht an die Ehe – es sei denn, sie wird aus Liebe geschlossen.«»Alles schön und gut …«, begann Margaret gereizt.»Natürlich wünschst du dir eine Familie«, fuhr die Mutter fort, obwohl sie das mit keinem Wort erwähnt hatte.Sie streichelte weiter die Schulter ihres Mannes und schloss für einen Moment die Augen, als stelle sie sich die öde Leere eines Lebens ohne Mann und Kinder und Enkel vor.»Ich verstehe das sehr gut, Liebes, glaub mir … Aber eine Ehe ohne Liebe, das ist hart.«Margaret traten die Tränen in die Augen.Das war gemein und unfair, aber ihre Mutter war noch nicht fertig.»Die Liebe kann jedem und jederzeit passieren.Wahrhaftig.Und wenn es geschieht, weiß man es.Ich bitte dich, lass dich auf nichts Geringeres ein.« Ihr Ton wurde beinahe träumerisch, so als habe sie begonnen, eine romantische Geschichte zu entwerfen.»Die dunkelsten, schwärzesten Zeiten können die schönsten werden, und du genießt diesen goldenen Moment noch mehr, weil du alles andere durchgestanden hast.« Ihre Augen glänzten.»Das sollte man nie vergessen.Nie, nie, niemals!«Plötzlich entrang sich der Kehle von Margarets Vater ein verzweifeltes Stöhnen, er krallte die Fingernägel in die gepolsterten Armstützen seines Rollstuhls, machte Anstalten, aufzustehen, und versuchte sogar, die Klingel zu drücken, als wolle er die Unterhaltung auf der Stelle beenden.Sie glaubte, zu verstehen.Es war ein seltener Kampf des Willens.Ihr Vater wollte, dass sie ihre Chance ergriff, fürchtete jedoch, die Mutter könne das gefährden.Das Leben ist kein romantisches Märchen!, pflegte er zu spotten – auch wenn er sich einstmals selbst wie ein romantischer Held gebärdet hatte.Damit war die Sache entschieden.Sie würde sich nicht wie eine der Romanheldinnen ihrer Mutter benehmen.Sie wollte ein Kind, bevor es zu spät war.Sie würde den Rat des Vaters annehmen (der kein Wort gesprochen hatte), und ihr Leben einem Mann opfern, dessen physische Nähe sie kaum ertragen konnte.Jetzt allerdings hatte es den Anschein, als habe ihre Mutter Charles trotz allem der Liebe für wert gehalten.Und es sollten noch mehr Nackenschläge kommen.Margaret las den Roman immer schneller, wobei ihr alles Subtile entging.Sie glaubte, trotz geänderter Details und anderer Beschreibungen immer mehr Figuren zu erkennen.Da war ein Sohn, der beruflich in die Fußspuren des charismatischen und erfolgreichen Vaters trat und lähmende Selbstbewusstseinskrisen erlitt, und eine liebeskranke Ehefrau, die die verletzenden Possen ihres Mannes mit Lachen verdrängte
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