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.Höre ich da etwa Heiratspläne heraus?«»Ich weiß es nicht«, seufzte ich.»Er schien das Zeug zu haben, eines Tages mein mir entsetzlich angetrauter Ehemann zu werden …«»Hast du gehört, was du gerade gesagt hast?«, fragte Cat aufgeregt.Scheiße, dachte ich.Das war mir so rausgerutscht.Ich hatte entsetzlich angetrauter gesagt.Als wir klein waren, haben wir das immer falsch verstanden und statt ›gesetzlich angetraut‹ ›entsetzlich angetraut‹ gesagt.Als Todd und ich vor vielen Jahren geheiratet hatten, haben wir es sogar in unserer Zeremonie so gesagt, weil wir glaubten, es wäre richtig.Ich stellte mich dumm.»Was?«, fragte ich ahnungslos.»Du hast ›entsetzlich angetraut‹ gesagt.Das ist unser Insiderwitz! Hast du dich daran erinnert?«»Habe ich das gesagt?«»Ja!«, sagte sie.»Oh mein Gott, dein Gedächtnis kommt zurück! Ist dir so was Ähnliches schon öfter passiert?«»Ich … Ich hab keine Ahnung.Vielleicht kommt es tatsächlich langsam zurück.« Cat hörte sich so glücklich an, dass ich sie nicht enttäuschen wollte.Ich ließ sie in dem Glauben.Was so viel hieß wie: Welche Lüge passte im Moment am besten?Aber je mehr ich darüber nachdachte, umso besser hörte sich das an.Wenn ich mein Gedächtnis zurückbekommen würde, hätte meine Mutter nicht mehr die bescheuerte Vormundschaft über mich und ich könnte alles wieder selber in die Hand nehmen.***Ich schaute im Büro vorbei und war überrascht, wie ruhig es dort zuging.Es war fast leer, abgesehen von den paar Idioten, die wie ich in den Weihnachtsferien freiwillig dort waren, aber trotzdem konnte ich das Ruhe-vor-dem-Sturm-Gefühl nicht unterdrücken.Ich war mir nicht sicher, ob es nur meine eigene Unruhe wegen meines Erinnerungsexperiments war, die überzusprudeln drohte, oder ob nicht doch etwas hinter den halbhohen Arbeitsplatzwänden lauerte.Ich ging durch die verlassenen Gänge zu meinem Büro.Die alte Jordan hätte sich niemals während der Ferien im Büro aufgehalten, aber gleich nach der Weihnachtspause sollten die Ideen für den neuen Kaffeeautomaten für die Rinaldi Coffee Company vorgestellt werden, und auch wenn ich ein paar gute Vorschläge hatte, ich wollte diesmal perfekte Arbeit abliefern.Kurz vor Weihnachten fiel mir ein göttlicher Slogan ein: »Get rich quick.« Der musste Rinaldi einfach gefallen, und nach meinem VibraLens-Erfolg war das genau das Richtige, um als Senkrechtstarter am Ball zu bleiben.Ich musste nur noch ein paar Variationen meines Entwurfs herausarbeiten.Aber ich konnte mich nicht konzentrieren.Nicht auf irgendetwas anderes als auf Travis.Jede Kleinigkeit erinnerte mich an ihn.Als ich zum Beispiel einen Gummiring vom Boden aufheben wollte und mir an die Stirn fasste, weil ich dadurch leichte Kopfschmerzen bekam, berührte mein Ärmel das Medaillon, und ich dachte an ihn.Und als ich mein Mousepad umdrehte, um die Krümel und Schnipsel abzuschütteln, bekamen ein paar Teilchen ein wenig Licht ab und glänzten, was mich an den Schnee erinnerte, der durch das Licht der Straßenlaternen herunterrieselte, als ich nur zwei Tage vorher mit Travis im Restaurant saß und dann … Scheiße.Jedes Mal, wenn ich versuchte, eine Idee aufzuzeichnen, malte ich unbewusst Strichmännchen von Jordan und Travis.Glückliche Travis und Jordan.Wütender Travis.Jordan, die sich entschuldigt.Travis, der das akzeptiert.Travis, der das nicht akzeptiert.Jordan, die weint.Travis und Jordan, die Drachen steigen lassen.Warum ich das malte, wusste ich nicht.Am Ende hatte ich sieben Seiten, gefüllt mit Comicstrips, die zeigten, wie wir aus unserer Misere wieder herauskämen, wenn wir lebendige Strichmännchen wären.Als mir schließlich klar war, dass ich jobmäßig oder auch sonst nichts Vernünftiges auf die Reihe kriegen würde, bevor ich nicht die Dinge mit Travis geklärt hatte, entschied ich, alles einzupacken und erst einmal mein Leben in Ordnung zu bringen.Und an diesem Punkt gab es nur einen Menschen, der mir helfen konnte.Ich verstaute meinen Comicstrip in der Tasche und ging.***Ich rannte förmlich zu Todds Appartement.Wenn mir überhaupt jemand helfen konnte, da wieder herauszukommen, dann war es Todd.Und auch wenn die Offenbarung seiner Gefühle unserer Freundschaft einen schweren Schlag verpasst hatte, war ich sicher, wir würden das wieder auf die Reihe kriegen, und ich brauchte ihn jetzt einfach.In der Filmversion meines Lebens hätte Travis mich auf dem Weg zu Todd eingeholt und mir völlig außer Atem seine Liebe erklärt.Im wirklichen Leben wurde ich von einem ungeduschten Todd begrüßt, der nicht sehr glücklich war, mich zu sehen.»Wer kommt da uneingeladen in meine Höhle?«, rief er, als er die Tür öffnete.»Ich bin’s«, sagte ich kleinlaut.»Hi, Ich.Was verschafft mir die Ehre?«»Ich brauche deine Hilfe«, sagte ich.»Ich weiß.Ich bin ätzend.Ich bin ein selbstgefälliges Arschloch, und ich sollte deine Gefühle respektieren und dich in Ruhe lassen …«»Genau«, sagte er und wollte schon die Tür zumachen.Aber ich schob mich an ihm vorbei.»Wie auch immer …«, sagte ich, als er die Augen rollte, »die ganze Sache war deine Idee.«Er riss den Mund weit auf.»Du fühlst dich im Moment beschissen, und du solltest wissen, wie ich mich fühle.« Sein Mund ging wieder zu.»Du bist der Einzige, der mir helfen kann.Du bist der Einzige, der die Wahrheit kennt.Und der Einzige, dem ich vertraue.«Er gab mir ein Zeichen, dass ich mich hinsetzen sollte, und nachdem ich zwei leere Müslipackungen und einen Stapel von Werbefachzeitschriften zur Seite geschoben hatte, fand ich ein Plätzchen.Darüber, dass er sich Baywatch auf Spanisch anschaute, sagte ich nada.»In was für einer Krise steckst du?«, fragte er mich.Ich erzählte ihm die lange, elende Geschichte über meine Mutter, das Gerichtsverfahren und die Auseinandersetzung mit Travis.»Ja«, sagte er und atmete so tief aus, dass ich eine Duftwolke seines Mittagessens mitbekam.McDonald’s, dachte ich.»Du bist in einer ziemlich beschissenen Situation, was?«»Ich muss das in Ordnung bringen.«»Dann mach das«, sagte er rundheraus.Der Mangel an Wärme war zu erwarten, aber es traf mich trotzdem.»Ich hatte das bis in alle Einzelheiten geplant.Ich dachte, ich würde einfach auspacken …«»Gut.Du solltest auspacken.Ich war von Anfang an gegen die ganze Sache.«»Ich weiß«, sagte ich.»Ich habe vor Cat schon wieder gepatzt.«»Ja, Jordan, diese Idee war … Mir fällt noch nicht einmal ein passendes Wort dafür ein.›Unehrlich‹ vielleicht.Und hirnverbrannt.« Er überlegte einen Moment: »Und beschissen.Das Einzige, was mir imponiert, ist, wie lange du es durchgehalten hast.«»Okay, ich hab verstanden.Du hasst mich.Aber kannst du das bitte mal für fünf Minuten vergessen?«»Vergessen«, sagte er.»Wenn ich damit herausrücke, dass ich nie unter Gedächtnisverlust gelitten habe, dann gibt es keinen Fall, und meine Mutter kann einpacken.Außerdem kann ich zeigen, dass ich geistig wieder voll da bin und sie nicht mehr mein Vormund sein muss.«»Gut, mach das
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