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.»Es tut mir so leid, was Bobi Ann passiert ist.« Henry nahm seine schicke Brille ab und wischte die Gläser mit einer Ecke seines Hemdes ab.»Du hast unsere Blumen erhalten, nicht wahr? Ich will damit nicht sagen, dass wir eine Dankeskarte oder etwas Ähnliches erwartet haben.Mach dir darüber bloß keine Gedanken.«Blumen? Welche Blumen? Henry wirkte betroffen, als Bliss nicht antwortete.Sofort schüttelte sie ihre Verwirrung ab und griff nach seiner Hand.»Natürlich! Sie waren wundervoll und es war so aufmerksam von euch.« Selbstverständlich hatte die Agentur Blumen zu Bobi Anns Beerdigung geschickt.Während des Gesprächs erfuhr Bliss, dass die Zeitungen über ein Feuer in der Almeida Villa berichtet hatten, dem viele Partygäste zum Opfer gefallen waren.Man ging von Brandstiftung aus, doch die Polícia arbeitete im Zeitlupentempo, sodass nur wenig Hoffnung darauf bestand, jemals den Schuldigen zu finden.Das Dienstmädchen kam mit einem Krug zurück.Er enthielt Bobi Anns Lieblingsgetränk: Arnold Palmer– halb Eistee, halb Limonade–, hergestellt aus frisch gepflückten Zitronen aus ihrem Obstgarten.»Ich kann gar nicht glauben, dass es schon ein Jahr her ist, seit ich dich das letzte Mal gesehen habe«, sagte Henry, während er sich ein eiskaltes Glas mit dem bernsteinfarbenen Getränk reichen ließ.Ein Jahr!Das war ein Schock.Bliss hätte beinahe ihr Glas fallen lassen, so sehr zitterten ihre Hände.Sie hatte keine Ahnung gehabt, wie viel Zeit vergangen war, seit sie die Kontrolle über ihren Körper und ihr Leben verloren hatte.Kein Wunder, dass sie solche Schwierigkeiten hatte, sich zu erinnern.Offensichtlich hatte sie ihren letzten Geburtstag verpasst.Als sie fünfzehn geworden war, hatte sie mit ihrer Familie im Rainbow Room gefeiert.Aber zu ihrem Sechzehnten war niemand vorbeigekommen.Nicht einmal ich selbst, dachte sie trocken.Nicht einmal ich war an meinem sechzehnten Geburtstag anwesend.Ein Jahr lang hatte sie darum gekämpft, zumindest einen Teil ihres Bewusstseins aufrechtzuerhalten.Brennender Zorn stieg in ihr hoch– er hatte ihr ein ganzes Jahr geraubt! Doch wieder unterdrückte sie ihre Gefühle.Der Passagier auf dem Rücksitz durfte keinen Einblick in ihre Empfindungen bekommen.Das war zu gefährlich.Sie musste gelassen bleiben.Sie wandte sich ihrem Agenten zu und versuchte so zu tun, als hätte er ihr keinen Schlag in die Magengrube versetzt.14MimiDie Morgendämmerung brach über die Hänge herein.Eine weitere erfolglose Nacht in den Slums lag hinter ihnen.Sie hatten jeden Mann, jede Frau und jedes Kind in dem festgelegten Gebiet abgesucht.Morgen würden sie in den nördlichen Armenvierteln in Jacarezinho weitermachen.Doch der Teamgeist begann nachzulassen.Mimi glaubte nicht mehr daran, dass sie Jordan überhaupt finden würden.Zumindest nicht in Rio.Kingsley lieferte eine gute Show ab, aber Mimi konnte erkennen, dass auch er frustriert war.»Mein Instinkt sagt mir, dass sie hier ist«, meinte er, als sie die behelfsmäßigen Treppenstufen hinabliefen, die die Hänge wie ein Labyrinth durchzogen.Die engen Straßen waren bis auf ein paar herumstreunende Hunde leer.Gelegentlich war das Krähen eines Hahns zu hören.»Die Gedankenkontrolle beweist, dass du da falsch liegst, Boss«, entgegnete Mimi.Sie wusste, dass er es hasste, wenn sie ihn so nannte.Er spuckte ein Stück Tabak aus.Brauner Speichel flog bogenförmig aus seinem Mund.Eindrucksvoll, wenn es nicht so eklig wäre.»Ich wünschte, du würdest das nicht tun«, sagte Mimi.»Warum wünschst du dir nicht etwas, was ich tun soll?« Kingsley lächelte.Mimi würdigte seine Stichelei mit keiner Antwort.Stattdessen fragte sie sich, wie es für ihn war, ein bekehrter Silver Blood zu sein.Galten für ihn dieselben Gesetze? Was taten Silver Bloods eigentlich? Brauchten auch sie die Red Bloods zum Überleben? Oder lebten sie nur von Koffein und Zucker? Kingsley schien fast nichts anderes zu sich zu nehmen.»He!«, rief Ted Lennox.»Die Kleine hier möchte mit Force sprechen.«Es war dasselbe Mädchen, das ihnen schon am frühen Abend gefolgt war und dem Mimi das Stofftier geschenkt hatte, das es jetzt im Arm hielt.»Süße, warum läufst du hier draußen allein herum?«, fragte Mimi.»Du solltest im Bett liegen.Es ist fünf Uhr morgens.«»Senhora, Senhora.Du suchst doch nach jemandem, stimmt’s?«, sagte sie auf Portugiesisch.Mimi nickte.Die Venatoren hatten sich eine Tarnung zugelegt.Wenn irgendjemand nach dem Grund für ihren Aufenthalt in den Slums fragte, gaben sie vor, Polizisten zu sein, die eine vermisste Person suchten [ Pobierz całość w formacie PDF ]