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.«Wahrscheinlich liegt er mit der Bombe richtig, aber es war kein Anschlag der Mafia, dachte Jake.Er hatte schon mehrfach in Mafiaprozessen als Gutachter ausgesagt, ohne irgendwelche bösen Folgen.Der aktuelle Fall war alles andere als hochkarätig, und seine Aussage war nicht wichtig genug, um einen solchen Gewaltakt zu rechtfertigen.Aber es hatte keinen Sinn, mit Melody darüber zu streiten, zumindest noch nicht.Zuerst brauchte er den unwiderlegbaren Beweis, dass der Anschlag mit den Skelettfunden in Turner zusammenhing.Er ging zurück zu seinem Bruder, wo Manny wartete.Sam hatte die Augen auf, und seine blutverkrusteten Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.»Ich hab zwar gesagt, ich hätte gern einen Cocktail, wenn ich komme, aber doch nicht von Mr.Molotow.«»Die bringen dich jetzt ins Lenox Hill Hospital«, sagte Jake.»Wahrscheinlich behalten sie dich zur Beobachtung über Nacht da.Die Polizei hat noch ein paar Fragen an mich.Ich komme dann nach, sobald ich hier fertig bin.«»Spinnst du?« Sam versuchte, den Kopf zu heben.»Stimmt was nicht mit dir? Da klammert sich eine schöne Frau an deinen Arm, und du willst dich um mich kümmern? In deinem Haus kannst du heute Nacht auf keinen Fall schlafen, da wirst du wohl mit zu ihr müssen.«Jake sah ihn lange an.Die Wangen seines Bruders hatten wieder Farbe bekommen, und seine Augen waren klar.»Sam«, sagte er, »da könntest du durchaus recht haben.«»Was hast du da in der Hand?«, fragte Manny.»Du hältst das schon die ganze Zeit fest.« Sie saßen auf der Treppe vor der Haustür und warteten darauf, dass Melody mit seiner Vernehmung von zwei Zeugen fertig wurde.»Röntgenbilder.« Er hielt ihr den Umschlag hin.»Ich hatte keine Gelegenheit mehr, sie mir in Galts Labor richtig anzusehen.«Sie wich zurück.»Vielleicht liegt Melody richtig.Es könnte ein Anschlag der Mafia gewesen sein.Vielleicht hat es gar nichts mit den Skeletten zu tun.«Seine Finger glitten über die Kanten des Umschlags.»Das glaube ich nicht.Die Bombe im Auto war eine Claymore-Mine mit zielgerichteter Sprengwirkung in nur eine Richtung.«»Also ein militärischer Sprengkörper.Heißt das, unser Angreifer ist Soldat?«»Vermutlich ein Exsoldat.Was unseren Kreis von Verdächtigen auf dreihundertfünfzigtausend eingrenzt.«»Oder auf einen.Ist Wally noch in Turner?«»Auf dem Rückweg.Wieso?«»Wir könnten ihn bitten, einen Blick in Sheriff Fisks Personalakte zu werfen.Um zu sehen, ob er in Vietnam gedient hat.«»Das können wir wahrscheinlich auch von hier aus rausfinden«, sagte Jake.»Falls nicht, fährt Wally bestimmt gern noch mal hin.«Melody hatte nur noch einige wenige Fragen, und Jake konnte ihm nichts Neues mehr sagen.Die Spurensicherung war mit der Arbeit fertig, und die Polizei zog ab.Nur zwei Streifenpolizisten blieben als Wache da.Ein dritter hatte Anweisung, Manny und Jake zu fahren, wohin sie wollten.Jake stand auf.»Dann muss ich mich jetzt wohl mal um ein Hotelzimmer kümmern.«»Spinnst du?«, fragte Manny.»Du hast gehört, was dein Bruder gesagt hat.Du kommst mit zu mir.«21Es war nach Mitternacht, als sie vor Mannys Haus abgesetzt wurden.»Guten Abend, Christopher«, flötete Manny dem Nachtportier zu, als käme sie jeden Abend mit einem großen rußgeschwärzten Mann in zerrissenen Jeans und blutigen Schuhen durch die Lobby geschlendert.»Schönen Abend noch, Ms.Manfreda«, sagte Christopher ungerührt.Jake und Manny fuhren mit dem Fahrstuhl nach oben.»Du wohnst im dreizehnten Stock?«, fragte er.»Bist du nicht abergläubisch?«»Sehr sogar.Hätte die Wohnung deshalb fast nicht genommen.Und du?«»Ehrlich gesagt, nein.Ich bin Wissenschaftler.«Sie blieben vor ihrer Wohnungstür stehen.Manny zögerte mit dem Schlüssel in der Hand.Wenn er mit reinkommt, verändert sich mein Leben.Will ich das wirklich? Sie schob den Schlüssel ins Schloss und stieß die Tür auf.Er blieb an der Tür stehen und blickte ins Zimmer.»Klein.«»Möchtest du dir vielleicht lieber ein Krankenhauszimmer mit Sam teilen?«»Während des Medizinstudiums hab ich mir ein Einzimmerapartment mit ihm geteilt, das reicht.Außerdem ist mir kalt, und ich hab Hunger.«»Das Four Seasons ist gut beheizt und hat Zimmerservice.«»Nein danke.Ich bin ein genügsamer Mensch.«Sie warf ihm einen erbosten Blick zu.»Wann begreifen Männer endlich, dass die Größe keine Rolle spielt?«»Ich meine ja nur, dass du ziemlich viele Sachen hier drinhast.« Jake beäugte die Schuhkartons, die praktisch eine komplette Wand einnahmen.»Und wo schläfst du?«»Da.« Sie zeigte auf eine sandfarbene Wandtäfelung, an der ein Ölgemälde hing, das Werk eines ehemaligen Anwalts, der seine künstlerische Ader entdeckt hatte: ein halb volles Glas Milch [ Pobierz całość w formacie PDF ]