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.»Und da du hier das Original bist, sah ich keinen Grund für ein Kostüm.Außerdem möchte ich, dass die Damen dich so zu sehen bekommen, wie du bist, mit allen Vorzügen.«Dane seufzte.»Dann bin ich also ein Stück Fleisch in der Auslage eines Metzgers?«Amüsiert über seinen leidenden Tonfall machte Eva den Fehler, zu ihm aufzusehen.Er sah so unglaublich gut in seinem dunklen Abendanzug aus.Die Aura jeder Frau, die an ihnen vorbeilief, reagierte auf ihn.Doch diese Information würde sie jetzt noch nicht mit ihm teilen.Die Tatsache, dass Frauen intensiv auf sie reagierten, machte Männer manchmal nervös.Es war, als ob sie erwarteten, dass eine Frau wie in einer Wolke umherwanderte, ohne irgendetwas, das mit Reizen zu tun hatte, zu bemerken, und die Partnerwahl völlig den Männern überließ.Danes Hand berührte nur leicht Evas Rücken, doch er dirigierte sie selbstsicher durch das Gedränge.Sie genoss dieses geringe Maß an männlicher Dominanz, und für einen Augenblick war es leicht, so zu tun, als würden sie einander gehören.Bisher hatten sie über das Angebot, das sie ihm in den Ruinen gemacht hatte, noch nicht gesprochen, doch es stand zwischen ihnen, im Augenblick noch ein Tabu.Mit dem Anlegen ihrer Maske heute Abend hatte sie sich gezwungen, die Rolle der Ehemaklerin anzunehmen.Es war an der Zeit, ihn loszuschicken, damit er sich eine andere Frau erwählte, eine, die seine Ehefrau würde.Beiläufig entzog sie sich ihm.»Ich möchte gern etwas trinken«, äußerte sie in dem plötzlichen Bedürfnis nach etwas, das sie bei ihrer Aufgabe unterstützte.Während Dane zwei Gläser vom Tablett eines vorbeikommenden Dieners nahm und ihr eines davon reichte, nahm Eva die anderen Anderweltwesen zur Kenntnis, die sich hier unter die kostümierten Menschen mischten.Sie alle hielten sich verborgen und achteten darauf, keine Versammlungen zu bilden, doch sie konnte ihre verstohlenen Blicke spüren.Zwischen ihnen allen bestand eine gewisse Achtsamkeit, als wären sie Mitglieder einer Art Geheimgesellschaft.Kobolde, etwa halb so groß wie Dane, bahnten sich ihren Weg durch das Gedränge und balancierten Tabletts mit Getränken und Horsd’œuvres über ihren Köpfen.In dieser Welt fanden sie häufig Arbeit als Servierer und ließen sich auch leicht für derartige Arbeit ausbilden.Hin und wieder vollführten sie komplizierte Wirbel und Schnörkel, die die Gäste applaudieren ließen.Gerade als Eva mit Dane unter einer der großen Zentaurenstatuen stehen blieb, trappelte ein echter Zentaur vorbei und zwinkerte ihnen zu.Sie lächelte geheimnisvoll und nippte an ihrem Getränk.Dane warf ihr einen fragenden Blick zu.»Ein Bekannter?«»Ein ehemaliger Kunde.Nun glücklich verheiratet, dank meiner Bemühungen in seiner Sache, möchte ich hinzufügen«, antwortete sie spitz.Sie ließ den Blick über die Menge schweifen und fand es faszinierend, dass die Menschen all die Dinge, die für Dane und sie selbst heute Abend so offensichtlich waren, gar nicht bemerkten.Hier ein Funkeln von Haut, dort ein Paar Flügel, die eher aus Fleisch und Blut bestanden als aus Stoff und Pailletten.Ein Zentaur, der auf zwei Beinen zu gehen schien anstatt auf seinen üblichen vier.Es war verblüffend, dass noch niemand in der Erdenwelt bemerkt hatte, dass Wesen aus einer anderen Welt hier unter ihnen lebten.»Wie kann man so viele Hinweise nur übersehen?«, murmelte sie kopfschüttelnd.»Sie sehen nur das, was sie zu sehen erwarten – was wir sie sehen lassen wollen.Doch eines Tages wird etwas schieflaufen, und dann werden ihnen die Augen aufgehen.«»Umso mehr Grund, so bald wie möglich eine Ehefrau für dich zu finden«, sagte sie und rief sich selbst dabei im Stillen streng zur Ordnung.Sie würde ihn losschicken, so wie es sein musste, und sie würde sich heute Abend auf andere Geschäfte konzentrieren – darauf, ihren Vater zu suchen und Alexas Bruder zu umwerben.»Und was ist mit deinem Ehemann?«, wollte Dane wissen.»Auf wen hast du dein Augenmerk gerichtet?«Konnte dieser Mann Gedanken lesen? »Deine künftige Ehefrau mag meine Angelegenheit sein, doch mein künftiger Mann geht dich nichts an«, entgegnete sie.Sie stellte ihr Glas auf ein Tablett, das gerade an ihr vorbeigetragen wurde, und reichte ihm eine Karte, die sie aus ihrer Tasche geholt hatte.»Was ist das?«, fragte er skeptisch.»Die Karte mit deinen Kandidatinnen für heute Abend.«»Fünf Namen? Du warst fleißig«, stellte er fest und steckte sie in die Tasche, als hätte er die Absicht, sie zu ignorieren.»Gleich werde ich dich allen fünf Damen vorstellen, die ich ausgewählt habe«, warnte sie ihn.»Du kannst auch selbst nach Belieben zusätzliche Kandidatinnen aussuchen.Dieser Teil des Plans ist flexibel.Sobald wir uns trennen, ist es deine Aufgabe, mit beliebig vielen geeigneten Damen zu tanzen und Konversation zu betreiben.Doch sei darauf gefasst, dass ich mich einmischen werde, wenn du zu lange bei einer einzigen verweilst! Nicht mehr als zwei Tänze pro Dame, diese auf keinen Fall direkt hintereinander, und ich möchte dich herumgehen sehen.«»Sklaventreiberin!«Sie ließ ein spöttisches Lächeln aufblitzen.»Es freut mich, dass du meine Rolle bei der Sache verstehst.Dein Ziel heute Abend besteht darin, eine möglichst große Vielfalt an potenziellen Partnerinnen zu treffen.Sobald du hinreichend eingeführt bist, werde ich dich freigeben, damit du ganz nach deinen Wünschen umherwandern kannst.«»Und wo wirst du sein?«»In Reichweite.Ich werde beobachten.Deine Aura wird auf die geeigneteren Kandidatinnen reagieren.Diese werde ich mir merken.Und wenn du aus einer unangenehmen Situation befreit werden möchtest, gib mir ein Zeichen, indem du dir einfach mit der rechten Hand durchs Haar fährst.« Sie legte ihm eine Hand auf den Arm.»Komm, ich sehe die Gastgeber.Lass uns damit beginnen, dass ich dich vorstelle.«»Wenn sie uns als Paar einordnen, wird das nicht abschreckend auf mögliche Heiratskandidatinnen wirken?«, fragte er, während sie sich einen Weg durch den Raum bahnten.»Wir leben in den 1880ern, Signor«, erklärte Eva.»Die Regeln der Gesellschaft sind nicht mehr so streng, wie sie einmal waren.Heutzutage können Männer und Frauen sich in der Öffentlichkeit als Freunde treffen, ohne dadurch gleich übermäßig prüfenden Blicken ausgesetzt zu sein.Und wenn die Damen sehen, dass eine andere Frau – meine Wenigkeit – deine Gesellschaft akzeptiert, wirkst du zuverlässig.Eine gute Wahl als Ehemann.«In dem Gedränge stieß jemand sie versehentlich an, und Dane zog sie an sich.»Zuverlässigkeit?«, flüsterte er in ihr Haar.»Ist es das, was eine Frau wirklich von ihrem Ehemann will?«Evas Herzschlag hämmerte in ihren Ohren, und für einen kurzen, gestohlenen Augenblick lehnte sie sich an ihn.»Es ist das, was ich will.Aber nur von meinem Ehemann, nicht von meinem …«»Liebhaber?«Die Menge teilte sich, und sie entzog sich Dane wieder.Höflich lächelnd, als sie sich den älteren Damen näherten, begann sie mit den Vorstellungen, die sie beide rund um den ganzen Saal führten und für die nächste halbe Stunde in Anspruch nahmen.»Evangeline!« Das war Alexa Patrizzi, gewandet als Venus in ein pfirsichfarbenes Kleid und übers ganze Gesicht strahlend.Alexa hakte sich bei ihr unter und sah dann kokett zu Dane hinüber – als stumme Bitte an Eva, sie ihm vorzustellen.Eva schaute sie mit leicht gerunzelter Stirn an.»Du sagtest doch, ich sollte mir selbst eine Meinung über ihn bilden«, murmelte Alexa neben ihr, die Unschuld in Person.»Signorina Patrizzi, Signor Satyr«, sagte Eva und beugte sich damit dem Unvermeidbaren.Alexa konnte wirklich hartnäckig sein, wenn sie etwas wollte [ Pobierz całość w formacie PDF ]