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.Ihr mannhafter Mut wurde von den Nordmännern hoch gepriesen; aber der Kampf bei Maeldun, drei Wochen vor Pfingsten, im Jahre 991, war für König Ethelred eine große Niederlage und ein Verhängnis für sein Reich; und weit umher lag nun das Land offen da und war der Gewalt der Fremden preisgegeben.Die Nordmänner begruben ihre Toten und tranken ihnen zu Ehren und auf den Sieg.Sie lieferten trauernden Abgesandten Byrhtnoths Leichnam aus – denn ihm sollte ein christliches Begräbnis werden –, und nach Maeldun und anderen Städten wurde Botschaft gesandt, daß Brandschatzung und Lösegeld schleunigst bezahlt werden müsse, wenn man Schlimmerem entgehen wolle.Sie freuten sich im Gedanken an die Reichtümer, die sie schon als ihre eigenen ansahen, und Zorn ergriff sie, als die Tage hingingen, ohne daß jemand erschien, der von Unterwerfung sprach und bare Münze mitbrachte.Da ruderten sie nach Maeldun hinauf und legten an der Flußseite Feuer an das Pfahlwerk; und dann erstürmten sie die Stadt und machten sie dem Erdboden gleich; und nachher trauerten sie darüber, daß so wenig zum Beuteverteilen übriggeblieben war; und sie beschlossen, hinfort mit Feueranlegen vorsichtiger zu sein.Denn ihr Trachten stand nach Silber und nicht nach einer Verwüstung, durch die das Silber verschwand.In der ganzen Gegend sammelten sie nun fleißig Pferde, um schnell dorthin zu gelangen, wo sie nicht erwartet wurden.Bald ritten Scharen nach allen Richtungen aus und brachten beim Zurückkommen viel ins Lager; und im Lande war die Angst vor ihnen so groß, daß sich nach Byrhtnoths Tod kein Häuptling mehr fand, der den Kampf mit ihnen aufnehmen wollte.Gefangene berichteten, daß König Ethelred bleich hinter seinen Mauern sitze und, mit Priestern murmelnd, sich keinen Rat wisse.Bei der Erstürmung von Maeldun waren Priester und Frauen und andere in die Kirche – die aus Stein war – und in den Turm hinauf geflüchtet; sie hatten die Leitern hinter sich aufgezogen, so daß niemand an sie herankonnte.Es hieß unter den Nordmännern, daß eine große Menge Schätze in den Turm gebracht worden sei, und man versuchte auf vielerlei Weise, die Menschen aus dem Turm herauszubringen und zu dem zu gelangen, was sie dorthin mitgenommen hatten.Aber weder mit Feuer noch mit Waffen konnte etwas ausgerichtet werden; und die im Turme hatten Essen und Trinken mit sich und sangen fromme Lieder und schienen guten Mutes zu sein.Näherten sich die Nordmänner dem Turm, um mit ihnen zu verhandeln und sie dazu zu bringen, den Turm zu verlassen und ihre Schätze auszuliefern, so wurden sie mit Steinen, Verwünschungen und Unrat überschüttet, und wenn jemand dabei getroffen wurde, so war die Freude auf dem Turm groß.Alle Nordmänner waren sich darüber einig, daß es nichts Ärgerlicheres gebe, als es mit Kirchtürmen und Kirchen aus Stein zu tun zu haben.Jostein war ein alter und hartgestählter Mann, der sehr auf Schätze aus war.Er sagte, seines Wissens gebe es hier nur eines, das helfen könnte: man müsse Gefangene vor der Kirche aufstellen und sie einen nach dem anderen töten, bis sie dort oben durch diesen Anblick gefügig würden.Seiner Klugheit wegen hatte er großes Ansehen, und daher stimmten einige ihm zu; aber Gudmund und Thorkel hielten seinen Vorschlag wenig schicklich für Krieger und wollten nicht mitmachen.Besser sei, meinte Thorkel, es mit List zu versuchen; er verstehe sich gut auf Priester und wisse, wie man ihnen gegenüber auftreten müsse, um sie zu dem zu bringen, was man von ihnen verlangte.Er ließ nun ein großes Kreuz herabnehmen, das über dem Altar in der Kirche hing; zwei Männer trugen es vor ihm her, und er stellte sich damit unter dem Turm auf und rief hinauf, daß er zur Pflege der Verwundeten Priester brauche; noch mehr aber habe er selber sie nötig, um in der christlichen Lehre unterwiesen zu werden, wonach er in der letzten Zeit starke Sehnsucht verspürt habe; und er werde so gegen sie handeln, als sei er bereits Christ und werde daher alle, die aus dem Turm herabkämen, an Leib und Leben ungeschädigt lassen.Als er so weit gekommen war, kam ein Stein vom Turm geflogen und traf seinen Schildarm oben an der Schulter, so daß er umgeworfen wurde und ihm dabei der Arm brach.Die beiden Männer ließen das Kreuz fahren und halfen ihm vom Turme fort, und man hörte die Leute droben jubeln.Jostein, der dabeistand und zusah, zuckte mit den Mundwinkeln und sagte, mit der Anwendung einer Kriegslist sei es nicht immer so einfach, wie gedankenlose junge Leute es sich wohl einbilden möchten.Thorkels Mannen wurden von Raserei ergriffen, als sie sahen, daß ihr Häuptling zu Schaden gekommen war, und ihre Pfeile flogen in dichten Schwärmen gegen die Luken des Turmes.Aber das nützte nichts, und die Lage sah mißlich aus.Orm sagte, er habe im Südlande gesehen, wie Almanzurs Leute Christen aus Kirchtürmen herausräucherten, und das wurde nun gleich versucht.Man brachte große Mengen Holz und feuchtes Stroh in die Kirche und häufte es auch rings um den Turm, worauf es angezündet wurde; aber der Turm war hoch, und der Wind trieb den größten Teil des Rauches ab; und schließlich wurden alle der Sache müde und beschlossen, sich zu gedulden, bis sie dort oben anfangen würden, Hunger zu spüren
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