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.«»Sind diese auch als Zeuge geladen?«»Ja!«»Wann?«»Für morgen!«»Dann ist ja morgen kein Mensch in der ganzen Wohnung.«»Allerdings nicht!«»Das ist aber sehr gut!«Da fragte Erna Sontheimer ganz erstaunt:»Wieso?«»Ach, ich dachte nur so!«»Wie wird der Schiedsspruch des Gerichtes lauten? Morgen um diese Stunde wird es vorüber sein.Ich bin in Todesängsten.«»Wir hoffen das Beste.Das läßt Ihnen Herr Gebhart melden.«»Sagen Sie ihm, daß ich ihm danke, vor allem aber danke, weil er stets an die Schuldlosigkeit des Vaters geglaubt hat.«»Wir haben nie daran gezweifelt.«Dabei dachte er natürlich an sich und die Firma; bei Gebhart wäre er seiner Sache doch nicht so sicher gewesen.Im Erdgeschoß machte Steinherz noch einen Besuch, nachdem er sich von Erna Sontheimer verabschiedet hatte; dort wohnte Frank Esdeale.Dieser kannte den Detektiv bereits und empfing ihn mit nicht zu großer Freundlichkeit; aber Steinherz pflegte dem keine allzugroße Beachtung zu schenken, und ohne erst aufgefordert zu werden, setzte er sich gleich in den bequemsten Stuhl.Seit Tornay mit allen Geldern durchgegangen war und Esdeale seine Insolvenz hatte erklären müssen, hatte Frank Esdeale ein schlechtes Gewissen, das ihn zwang, stets Freundlichkeit zu heucheln.»Mit der Firma Esdeale & Tornay ist es jetzt zu Ende.Das war natürlich nicht anders zu erwarten.Wenn sich zwei Lumpen zusammenfinden, so ist stets einer davon der Betrogene.Diesmal waren Sie es.«»Mein Herr, wie können Sie sich solche Beleidigungen erlauben?«»Keine künstliche Aufregung!« wehrte Steinherz ab.»Sie bekommt Ihnen nicht.Also Tornay ist durch! Demnach muß man sich an Sie allein wenden.Die Bankscheine der Süddeutschen Bank haben Sie gefälscht!«»Ich! Welche? Von was reden Sie?!«»Ich habe die Bankscheine 2437 bis 2589 im Auge.Sie können sich doch noch an die Zahlen erinnern!«Esdeale biß die Zähne auf die Lippen.Diese Zahlen kannte er allerdings; aber immer noch schwieg er trotzig.Doch mit gleichgültiger Ruhe fuhr Steinherz fort:»Ich habe alle falschen Scheine eingelöst.Ich habe Sie hier in meiner Tasche.«Dabei holte er sie hervor und blätterte sie durch.»In wessen Auftrag dies geschehen ist, das kann Ihnen jetzt egal sein.Es dürfte für Sie genügend sein, daß ich zu jeder Minute Ihre Verhaftung durchsetzen kann.«»Was wollen Sie von mir? Ich bin nicht allein der Schuldige.«»Vor allem möchte ich, daß Sie sich manierlicher benehmen.Der andere Schuldige war schlauer als Sie; er ist geflohen.«»Und Sontheimer?«»Er hat dies alles erst erfahren, als es schon geschehen war; aber um bald zu einem Ende zu kommen: Ich will Sie nicht ruinieren! Geld haben Sie keines.Geschehen kann Ihnen nichts, da Ihre Insolvenz nur die Folge der Unterschlagungen Tornays ist.Es sind Ihnen lediglich diese Bankscheine gefährlich.Aber Sie können sich retten, wenn Sie den wahrheitsgemäßen Bericht mit Ihrem Namen unterzeichnen, das heißt also, daß Sie mit Tornay die Fälschungen durchführten, während Sontheimer erst nachträglich Kenntnis erhielt; dann erhalten Sie ein Reisegeld von zwanzigtausend Mark.Damit können Sie nach Amerika oder in das Land, wo der Pfeffer wächst.«Esdeale schien zu überlegen.Steinherz wartete nur kurze Zeit.»Ich habe heute noch zu tun.«»Es ist mir zu wenig.«Da stand der Detektiv auf und nahm seinen Hut vom Tische.»Gut! Adieu!«»Wo wollen Sie hin?« rief ihm Esdeale nach.»Zum Staatsanwalt.«»Ich – ich bin ja damit zufrieden.«»Gut!«Jetzt legte Steinherz ein Schriftstück zur Unterzeichnung vor.»Sie verpflichten sich darin lediglich, Herrn Sontheimer in der Ihnen ja bekannten Angelegenheit weiter nicht mehr zu belästigen.Sollte es nur noch ein einziges Mal geschehen, so wird der Fall dem Staatsanwalt vorgelegt.«Esdeale erfüllte auch dieses Verlangen und dann erst erhielt er von dem Detektiv die zwanzigtausend Mark ausbezahlt.Als ihn Steinherz dann verlassen hatte, murmelte er ziemlich vernehmlich vor sich hin:»Deshalb wird er doch enden, wo er hingehört.Am Galgen, wenn es schlimm kommt; im Gefängnis, wenn ihm das Glück günstig ist.«Steinherz hatte es gewußt.Als er bei Gebhart eintraf, da hatte er diesen so vorgefunden, wie er es geahnt hatte.Verzweifelt! Verzweifelt an allem!12.Der wahre Mörder.Der Zuhörerraum des Schwurgerichtssaales war überfüllt.Eben hatte der Staatsanwalt in seinem Plaidoyer eine kleine Pause gemacht, um die einzelnen Beweispunkte, die er angeführt hatte und deren Bedeutsamkeit er dargelegt hatte, auf die Geschworenen einwirken zu lassen.Dann richtete er sich auf und begann mit erhöhter Stimme:»Meine Herren! Hier haben Sie den bedeutsamsten Fall für die Wichtigkeit der Indizienbeweise.Die Anklage baut sich nur auf solchen auf, aber die einzelnen Beweispunkte schließen sich zu einer Kette, die keine Bruchstelle aufweist, keine Lücke.Im Strafprozesse sind die Indizienbeweise von größter Bedeutung, denn ohne diese kann fast niemals ein Schuldig ausgesprochen werden
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