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.Marion ließ ihr jedoch keine Zeit für eventuelle Proteste, stattdessen erhob er sich sofort mit einem Seufzen und suchte in seiner Tasche nach dem Schlüssel zur Türe.Guinievaire seufzte derweil lediglich, stand ebenfalls auf und gab ihm zum Abschied eine wortlose, feste Umarmung.Dies war ein herrlicher Ort, unvorstellbar grün und unendlich weit, ganz anders als London und dabei um so vieles besser.Man konnte atmen hier und man konnte vergessen, was in der Stadt unerträglich schwer auf den Schultern lastete.Stundenlang konnte man die verschlungenen, kleinen Wege durch Wälder und Felder abreiten, während die Sonne beständig und sehr freundlich schien, wobei es noch außergewöhnlich früh war im Jahr für einen derart angenehmen Frühling.Wenn Tony auf der Terrasse von Hatsfield Park stand, dann konnte er all dies sehen, jeden Morgen, die Weite und die Unberührtheit des Landes, und dann fühlte er sich kräftig und zuversichtlich, wo er in London verzweifelt, erschöpft und wie eine Saite angespannt gewesen war.Er hatte sie nicht finden können, sagte er sich jeden Morgen, wenn er die frische Luft genoss, es war unmöglich gewesen, weshalb er sich keine Vorwürfe machen musste.Es war das Beste für sie und für ihn, ganz einfach zu warten bis ihr Vater Gnade walten ließ, und dann würden sie ihr Glück erneut versuchen.Denn natürlich liebte er sie noch immer und er wollte sie noch immer heiraten, er vermisste sie schrecklich, und er sehnte sich nach ihr Tag um Tag, aber diese Gefühle, sie richteten ihn auch zu Grunde, war er ab sofort nicht etwas behutsamer mit ihnen.Denn er konnte sie derzeit nicht sehen und nicht haben, wie sollte er sich also besser fühlen, wenn er sich nach ihr verzehrte? Dieser Urlaub war eine richtige Entscheidung für ihn gewesen, sprach er sich Mut zu, und seitdem er hier war, erschien das Leben ihm wieder heller.Wie die Vögel sangen in den Bäumen, wie die Tannen dufteten, wie lebendig alles war auf dem Lande in der frischen Natur! Dies war es, was Tony gebraucht hatte, um neue Kraft zu schöpfen, und deshalb hatte er sie nicht im Stich gelassen, er machte sich lediglich bereit für die Zeiten, während derer ihr Schicksal wieder in seiner Hand lag.Bis dahin dachte Tony auch mehr über sich und über seine Ziele nach, was er im letzten Jahr, als er andere Prioritäten gehabt hatte, ein wenig vernachlässigt hatte, und während er oft auf Entdeckungsreise ging in jener völlig neuen Umgebung, wo nichts schmerzliche Erinnerungen in ihm auslöste, sponn er dieses aufregende Gefühl des Unbekannten weiter fort in seinem Kopf.Wobei ihm bewusst wurde, dass es tatsächlich noch eines gab, was er gerne tun wollte bevor er auf Ewig sesshaft wurde mit einer Frau und damit zum verantwortungsbewussten Oberhaupt einer Familie: er wollte gerne das Festland sehen und Europa bereisen für einige Zeit, doch wann immer er sich mit dieser Idee auseinandersetzte, wurde er zugleich auch von seinem Gewissen, das er beständig zu beruhigen suchte, gequält.Denn er war sich nicht sicher, ob es rechtens war, was er vorhatte – dass er so weit fort reisen würde, in fremde Länder, während er sie noch vermisste und nicht wusste, wo sie war, wo sie sich doch zugleich allein wegen ihm in ihrer misslichen Lage befand.Würde er fahren, ließe er sie dann damit im Stich? Diese Frage ließ Tony niemals zur Ruhe kommen, wollte er Pläne schmieden, denn er erinnerte sich daran, was er ihr versprochen hatte: dass er einen Weg finden würde für sie, hatte er ihr versichert, die voller berechtigter Zweifel gewesen war.Egal wie sehr er sich befreien wollte, dieses Versprechen hielt ihn noch immer fest und deshalb war er sich weiter unsicher.Hatte er etwa zu früh aufgegeben? Gab es mehr, was er für sie tun sollte, hatte er sich nicht genug bemüht um ihre Rettung? Vielleicht war er ein schlechter Verlobter, dachte er oft und auch heute an diesem Tag, der nicht mehr allein freundlich war, sondern der auch versprach, der erste, wahrhaftig heiße Sommertag des Jahres zu werden.„Es wird heute heiß werden,“ teilte Tony also seinen Gastgebern mit, als er durch die grünen Glastüren zurück in den hellen Frühstücksraum von Hatsfield Park trat, wobei der Marquis und Victoria, deren Stimmen er zuvor noch leise hatte hören können, aber nicht darauf geachtet hatte, was sie sagten, sofort verstummten.Dass sie mittlerweile miteinander sprachen, dies war durchaus als Fortschritt zu bewerten, denn als Tony angekommen war, da hatten die beiden nur über die nötigsten Dinge wenige Worte verloren und hatten ansonsten parallel aneinander vorbei gelebt.Sie hatten viel geschwiegen, und zumeist hatte Vicky sich außerdem auch viel beklagt über ihren unerwünschten Ehemann: warum er sie unbedingt hatte haben wollen, warum sie dumm und schwach genug gewesen war, um dieser Verbindung zuzustimmen, warum sie schrecklich leiden musste.Es war ihr sehr schlecht gegangen für einige Zeit [ Pobierz całość w formacie PDF ]