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.Der hatte ja vorgesehen, dass Armada sich vom königlichen Zarzuela-Palast aus ins besetzte Parlament begeben sollte, um dort, mit ausdrücklicher Unterstützung des Königs und des gesamten Heeres, eine Koalitions- oder Einheits-, oder Sammlungsregierung unter seinem Vorsitz zu bilden; im Gegenzug hierfür sollten die Abgeordneten freikommen und die Soldaten in die Kasernen zurückkehren.In der neuen, fast zwangsläufigen Variante nun erschien Armada in derselben Absicht im Parlament, nur dass er jetzt eben nicht vom Zarzuela-Palast, sondern direkt vom Hauptquartier der Streitkräfte aus kam, wo er ja als Vizestabschef angesiedelt war; er sollte zudem mit aller ausdrücklichen oder auch unausgesprochenen Unterstützung erscheinen, die er zusammenbekäme, vor allem natürlich mit der des Königs.Diese Variante schloss für die Putschisten ein wesentlich größeres Risiko ein, schließlich wusste niemand, wie viel Unterstützung Armada unter diesen Umständen tatsächlich würde auf sich vereinigen können.Angesichts der unerwartet ablehnenden Reaktion des Königs blieb jedoch, noch einmal sei es gesagt, nahezu keine andere Wahl, wenigstens nicht für Milans oder für Armada.Milans hatte mit offenem Visier gekämpft, indem er die ihm unterstellten Truppen auf die Straße geschickt und sich anschließend geweigert hatte, sie wieder in die Kasernen zurückzuholen – ihm blieb also tatsächlich nichts anderes übrig, als die einmal eingeschlagene Richtung beizubehalten und Armada dazu zu drängen, den vorgesehenen Plan, wenn auch unter erschwerten Bedingungen, zu Ende zu führen.Was Armada selbst betraf, so hatte dieser bis jetzt abgewartet, ja sich gewissermaßen im Hauptquartier des Heeres verschanzt und dabei bemüht, nichts zu unternehmen, was seine Verwicklung in die Putschpläne erkennen lassen könnte.Insofern beinhaltete der neue Schachzug für ihn ein zusätzliches Risiko, vielleicht aber auch einen Vorteil: War er erfolgreich, brachte er Armada, wie ursprünglich vorgesehen, das Amt des Ministerpräsidenten ein; scheiterte er, befreite er ihn womöglich von allem Verdacht, der seit Beginn des Putsches auf ihm lastete, indem er ihm erlaubte, in der Rolle desjenigen aufzutreten, der das Opfer auf sich genommen hatte, die Verhandlungen zur Befreiung der Abgeordneten zu führen, auch wenn er letztlich dabei erfolglos geblieben war.Wahrscheinlich waren sowohl Milans del Bosch als auch Armada gegen neun Uhr am Abend jeder für sich zu der Schlussfolgerung gelangt, dass diese Bewegung, dieser Schachzug, notwendig war.Wie auch immer, eine halbe Stunde später rief Milans del Bosch jedenfalls im Hauptquartier des Heeres im Palacio de Buenavista an und ließ sich zu Armada durchstellen, der in dem Moment dort die oberste Autorität verkörperte, befand sich General Gabeiras doch gerade in einer Versammlung des obersten Rates der Stabschefs an dessen Sitz in der Calle Vitruvio.Auf die lange und verwickelte Unterhaltung der beiden Putschistengeneräle sollte in derselben Nacht noch eine weitere folgen; in jedem Fall schien für viele, die gleich darauf von dieser Unterhaltung erfuhren, der Putsch damit wieder an Fahrt zu gewinnen.In Wirklichkeit trat er damit jedoch einfach in eine neue Phase ein.Vierter TeilAlle Putsche im PutschDas eingefrorene Bild zeigt den linken Flügel des Plenarsaals des Parlaments: Rechts die bis auf den letzten Platz besetzten Abgeordnetensessel; in der Mitte die - randvolle – Pressetribüne; links, im Profil, das Parlamentspräsidium, im Vordergrund die Rednertribüne.Es ist das übliche Bild einer Vollversammlung während der ersten Jahre der Demokratie.Bis auf zwei kleine Abweichungen: Da sind zunächst einmal die Hände der Minister und Abgeordneten, sie liegen allesamt auf den Armlehnen ihrer Sessel.Dazu kommt die Anwesenheit eines Guardia-Civil-Beamten im Saal: Er steht an der linken Ecke des mittleren Halbkreises, das Sturmgewehr auf die Abgeordneten gerichtet, einen Finger am Abzug.Damit ist jeder Anschein von Normalität zunichte gemacht.Es ist Montag, der 23.Februar 1981, 18.32 Uhr.Vor genau neun Minuten ist Oberstleutnant Tejero mit seinen Leuten ins Parlament eingedrungen, der Putsch hat begonnen.Wenn wir die Bilder wieder in Bewegung setzen, ändert sich nichts Grundlegendes: Der bewaffnete Guardia-Civil-Beamte sieht aufmerksam abwechselnd nach links und nach rechts und vollführt dabei kleine Schritte, deren Geräusch vom Teppich auf dem Boden des zentralen Halbkreises verschluckt wird
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