[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Oder auch ein neues Phänomen.Lieserl, du lieferst uns Daten, die wir noch nie zuvor erhalten haben.Sie sind nur ein paar Minuten alt; deswegen ist es noch etwas zu früh, um Hypothesen zu erstellen, selbst für diese brillanten Kameraden.Ich wollte, du könntest das Interface sehen – hier draußen, am anderen Ende deiner Wärmesenke.Es emittiert Plasma aus dem Kernbereich der Sonne, das von jeder Planke abgepumpt wird; es hat den Anschein, als ob eine kleine Nova explodiert wäre, direkt im Herzen des Systems.Lieserl, du wirst es vielleicht nicht glauben, aber du beleuchtest tatsächlich die Photosphäre.Ich möchte wetten, wir würden sogar feststellen, daß du Schatten an die Protuberanzen wirfst, wenn wir nur gründlich genug hinschauten.Sie lächelte.Ich kann sehen, daß du lächelst, Lieserl.Ich fasse es nicht.Es gefällt dir, der Held zu sein, was?»Vielleicht ein bißchen.« Ihr Grinsen wurde noch breiter.Ich werfe Schatten auf die Sonne.Kein schlechtes Monument.Die oberste Ebene des Wohnsektors der Northern bestand aus über zwei Quadratkilometern Regenwald.Die vier Schwebegleiter passierten eine zylindrische Schleuse.Mark sah, daß er sich wie ein antiker Gott in der Mitte des Dschungels erhob.Die Luft war dick, schwer, durchsetzt mit intensiven Gerüchen und den Schreien von Vögeln und dem Gebrüll von Tieren.Er wurde von den astlosen Stämmen der Bäume umgeben, elegante Säulen aus Hartholz, über die sich weit oben ein dichtes Blätterdach wölbte; die Stämme verschwanden nacheinander in der Dunkelheit, als ob er sich in einem von der Natur geschaffenen Tempel befinden würde.Der Boden des Waldes, der wegen des dichten Laubdaches im Dunkeln lag, war erstaunlich kahl und wirkte fest unter den Füßen: Er war ein von deplaziert anmutenden Schleusenöffnungen durchbrochener Teppich aus Blättern, der sporadische Blicke auf die kühlen, riesigen Flächen unterhalb dieser Sub-Welt eröffnete.Pilze wucherten auf dem Boden, zogen ihr Myzel durch die herabgefallenen Blätter und bildeten Fruchtkörper im Schatten der Schirme und Kugeln, Plattformen und Speichen aus, die von Spitzenröckchen bedeckt waren.Aus einer Laune heraus stieg Mark dreißig Meter an der Seite eines vermodernden Baumstamms empor.Die Rinde war dicht mit Farnen und Moos überzogen, die in den Ritzen der Rinde einen üppigen Kompost gebildet hatten.Große, farbenprächtige Orchideen und Bromelien hatten die Rinde erobert und bezogen ihre Nährstoffe aus verfaulten Blättern und indem sie mit ihren baumelnden Wurzeln Feuchtigkeit aus der Luft sogen.Er ging längsseits zu einer wilden Bananenstaude.Ihre breiten, herabhängenden Blätter waren mit einer Serie Löcher auf beiden Seiten der Blattmitte perforiert.Mark hob das Blatt an und sah an der Unterseite eine Reihe weißer, pelziger Kugeln mit einem Durchmesser von etwa fünf Zentimetern: Fledermäuse, die vor dem Regen dieses künstlichen Waldes Schutz suchten.Hinter ihm kam Bewegung auf; er drehte sich um.Uvarov war ihm gefolgt und schaute jetzt wohlwollend drein.»Jeden Tag«, intonierte Uvarov, wobei sich sein Gesicht in der Finsternis verbarg, »wird eine künstliche Sonne in ihrem Wagen über den gläsernen Himmel dieser Dschungelwelt ziehen.Und Maschinen werden künstliche Regenwolken erschaffen.Wir leben in einer High-Tech-Umsetzung unserer ältesten Vorstellungen vom Universum.Was sagt uns die Tatsache, daß wir dieses Schiff so und nicht anders gebaut haben, über uns selbst?«Mark antwortete nicht.Er stieß sich von dem Baum ab, und sie begaben sich an den Abstieg, um sich den anderen dicht über dem Waldboden anzuschließen.Louise klopfte auf einen Baumstamm.Sie lächelte.»Eines der wenigen realen Objekte in dem verdammten Schiff«, bemerkte sie.Sie sah sich um.»Das ist Deck Null.Ich wollte, daß unser Ausflug heute hier endet.Ich bin stolz auf diesen Wald.Er hat auch einen praktischen Nutzen – er wird die Lunge des Schiffes sein, ein wesentlicher Bestandteil unserer Ökologie –, und zudem dient er noch höheren Zwecken; mit ihm an Bord werden wir nie vergessen, wer wir sind und woher wir kommen.«Sie schaute in der grünen Finsternis von einem zum anderen.»Wir alle sind aus verschiedenen Perspektiven in diesem Projekt involviert.Mich interessiert die technische Herausforderung.Und manche von Ihnen, die mit Suprahet sympathisieren, verfolgen noch ehrgeizigere Ziele.Aber wir vier tragen vor allen anderen die Verantwortung für das Gelingen dieses Projektes.Der Wald steht als ein Symbol für uns alle.Wenn diese Bäume unsere zehn Jahrhunderte überdauern, dann wird es unsere menschliche Fracht sicher auch.«Serena Milpitas legte den Kopf zurück; Mark tat es ihr nach und schaute durch eine Lücke im Blätterdach zu den entfernten Sternen hoch.Plötzlich verschob sich seine Perspektive – eine Diskontinuität der Vorstellung, die ihm abrupt die wirkliche Natur dieses Spielzeugdschungels vermittelte, mit dem leeren, lichtlosen Raum darüber und den komplexen Räumlichkeiten mit Menschen darunter.»Aber selbst wenn die Suprahet-Projektionen korrekt sind«, wandte Garry Uvarov ein, »wer weiß, welche Sterne diese Bäume in tausend Jahren bescheinen werden?«Mark streckte die Hand aus und berührte einen Baumstamm; seine warme, feuchte Massivität hatte etwas Tröstliches für ihn.Hoch über sich hörte er einen schrillen Chor; in den Ästen über seinem Kopf erblickte er eine Schar tanzender Paradiesvögel – mindestens ein Dutzend –, deren ekstatisches goldenes Gefieder sich schimmernd vor der Transpluto-Dunkelheit hinter der Himmelskuppel abhob.Eintausend Jahre…Dunkelmaterie konnte einen Stern altern lassen.Die Photinoballung im Herzen der Sonne reduzierte die Temperatur und verminderte somit den Umsatz der Fusionsreaktion.Louise vertrat die naive Ansicht, daß sich die Lebensdauer der Sonne durch eine Reduzierung des Wasserstoffverbrauchs erhöhte, anstatt sich zu verringern.Aber so funktionierte das nicht.Durch den Abzug von Wärmeenergie aus dem Kern wurde die Sonne instabiler.Die heikle Balance zwischen Gravitationskollaps und Strahlungsexplosion wurde gestört.Die Sonne würde früher umkippen, sie würde früher als sonst aus der Hauptreihe, der Familie der stabilen Sterne, herausfallen
[ Pobierz całość w formacie PDF ]