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.»Dann haben wir ja nur noch ein paar Stunden!«»Heiliger Jesus!« murmelte der Offizier und seufzte.»In Ordnung«, sagte er mit plötzlicher Entschlossenheit und rannte an sein Jeep-Radio.Hinkend folgten ihm Caroline und Wade.Sekundenlang mußte Wade sich an die Mauer lehnen, um wieder Kraft in die Beine zu bekommen.Entschuldigend lächelte er Caroline an.»Tut mir leid«, sagte er.Er haßte es, schwach zu sein, seine körperlichen Funktionen nicht völlig in der Gewalt zu haben.Sie gluckste mitfühlend, und als er wieder soweit war, ging sie mit ihm zum Haupteingang des Thales Center.Der Captain schaltete sein Radio ab, stieg über ein paar Bewußtlose oder Tote und kam dann schnellen Schrittes zu ihnen.»Nichts zu machen.Der Colonel sagt, alle transportablen Aggregate des Regiments hängen irgendwo an Hospitälern oder lebenswichtigen Zentren.«»Nichts…« Wade stöhnte auf, denn sein eigenes wütendes Knurren tat ihm weh – »… aber auch gar nichts ist grade jetzt wichtiger als das Thales Center, Captain!«»Aber die Menschen in den Hospitälern, Mr.Dennis…!« Er deutete die Straße hinunter.»Die Operationssäle laufen über! Die machen da Hackfleisch-Chirurgie wie im Feldlazarett der vordersten Linie! Die Stationen für Brandverletzungen sind voll bis oben! Der Einschlag war bei Watertown.Es gibt kein Watertown mehr, und die Brände kommen immer näher!«»Ist mir ganz egal, Captain! Wenn wir nicht weiter arbeiten können, gibt’s kein Boston mehr! Keinen Staat Massachusetts! Kein Neu-England! Keine gottvergeßnen Vereinigten Staaten! Und die ganze Scheiß-Erde vielleicht auch nicht mehr!« Er schwankte wieder, und Caroline hielt ihn fest.Seine Augäpfel rollten nach oben, und er brach zusammen.Sie konnte grade noch verhindern, daß sein Kopf aufs Pflaster schlug.Starr blickte sie zu dem Offizier hoch.»Er hat nicht übertrieben, Captain… äh… Captain…?«»Hennessey, Ma’am.«»Captain Hennessey.Was er gesagt hat, ist die absolute Wahrheit.Wir müssen einfach Strom für die Computer haben.Zum Sehen genügen Kerzen, Taschenlampen oder sonstwas… aber die Rechner brauchen Strom!«»Heiliger Jesus!« sagte der Captain leise.20.Mai: Kollision minus 5 Tage, 1 Stunde»Alpha I, hier ist Houston.«»Kontrolle Houston, hier ist Alpha I.Sprechen Sie!«»Carl, hier ist Chuck Bradshaw.« Jagens warf Colonel Menschow einen kurzen Blick zu.»Ja, Chuck?«»Schlechte Nachrichten.Wir haben hier ein paar Einschüsse abbekommen, hauptsächlich Kleinzeug.Bloomington in Indiana hat’s erwischt.Ein paar in Nord-Chile.Hokkaido ziemlich schwer; Nord-Jemen, Libyen, einer irgendwo im Balkan, einer bei Antwerpen…«»Ja, ja«, unterbrach Carl ungeduldig, »erzählen Sie schon – bitte!« fügte er diplomatisch hinzu.»Boston – bei Boston, genauer gesagt.Hat das Kraftwerk für das Thales Center erwischt.Die Computer sind stromlos.Man versucht, sie wieder flottzukriegen, ehe sie zu warm werden, aber die ganze Gegend ist ein einziges Chaos.Wir fliegen was ein, aber Logan ist für einige Zeit völlig unbenutzbar.Wir versuchen, einen kleinen privaten oder kommerziellen Flughafen in der Gegend zu finden, wo wir landen können, aber wie wir durchkommen wissen wir noch nicht, die Verbindungsstraßen sind völlig im Eimer.«»Ohne Thales keine exakten Daten«, murmelte Jagens.Er sah Menschow an.»Habt ihr irgendwelche Daten, nach denen wir uns durchnavigieren können, vielleicht etwas, was wir noch nicht wissen?«Menschows breites Slawengesicht blieb ausdruckslos.»Wieviel Zeit ist noch?«Jagens gab die Frage an Bradshaw weiter.»Ungefähr vier bis fünf Stunden«, antwortete dieser, »dann sind die Elemente warm, und sie müssen neu kalibrieren und Gott weiß was alles.« Beide warteten sie auf Menschows Antwort.Der Russe wußte genau, daß seine Landsleute, sowohl in Houston als auch in Moskau, mithörten.Sollte er von Mosk 8 in Seratow sprechen? Oder vom Prastronstwo-Institut? War es jetzt Zeit für die Not-Ringschaltung? Würde sie über Satelliten rechtzeitig Zustandekommen? War das vielleicht irgendein Trick, um supergeheime sowjetische Computerbasen auszuschnüffeln? Ein Meteoreinschlag in Boston ließ sich kaum simulieren, aber vielleicht wollten die Amerikaner wenigstens aus der Situation den größtmöglichen Nutzen ziehen? In Leningrad gab es etwas – er wußte nicht genau, was, aber er hatte Gerüchte gehört.Die Frage war nur: Durfte er davon wissen? Oder andererseits die Amerikaner? Jetzt und hier durfte er nicht allzuviel preisgeben.»Ich weiß nicht, Mr.Bradshaw.Wollen Sie sich bitte mit meiner vorgesetzten Dienststelle in Moskau in Verbindung setzen.«Jagens schnaufte angewidert, doch Bradshaw war diplomatischer.»General Menschow, dazu haben wir keine Zeit – anrufen, die richtigen Leute heranholen, die Erlaubnis einholen, umschalten… Ich… ach, lassen Sie, wir machen es schon selbst irgendwie.«»Haltet uns auf dem laufenden«, sagte Carl Jagens.»Geht in Ordnung.Houston Ende.«Menschow bemerkte, daß Jagens, der ihn sowieso mit eisiger Kühle behandelte, noch kälter wurde.»Wir werden noch mehr Rohinformationen über die Bordoptik benötigen«, sagte der Russe.Tief in Gedanken nickte Jagens.»Da ergeben sich doch ganz andere Geschoßbahnen – sowohl bei uns als auch bei Omega.« Keine Antwort von Jagens.Menschow rührte sich nicht und atmete flach.Er sah aus dem Bullauge.Habe ich einen Fehler gemacht? überlegte er.Wir haben ihnen doch schon soviel gezeigt.Bolschoi.Genügend Einzelheiten, die sie später, wenn sich die Lage beruhigt hat, zusammensetzen können, so daß sie wissen, wie weit wir sind.Diese neue Sache mit dem molekularen Druck zum Beispiel.Ich habe doch gesehen, was sie für Gesichter machten, worauf die Zündungskontrolle von Bolschoi beruht.Die brauchen gar nichts weiter von uns.Aber wir haben noch mehr von ihnen profitiert, dachte er.Der Fluß der Informationen, die im Diplomatengepäck nach Moskau gingen, war zu einem mächtigen Strom angeschwollen.Man würde eine ganze Menge von dieser Katastrophe profitieren.Mit stoischer Ruhe machte Jagens eine Statusanalyse.Alles war vorschriftsmäßig.Langweilig vorschriftsmäßig, dachte er.Er nahm ein Chip aus dem Behälter, steckte es in den Bordcomputer und schaltete den Schirm ein.Das Schachbrett erschien in Farbe.Es war ein Schultz-Kurzzeitprogramm.Er hatte nichts übrig für Schachspieler, die ihr Ego mit der Fiktion aufpolstern mußten, der Computer brauche ebensoviel Zeit wie ein Mensch, um den richtigen Zug zu finden.Doch andererseits war es ein schlagbares Programm innerhalb des raffiniert entworfenen Schultz-Kompendiums.Man spielte tatsächlich gegen Michael Schultz, nicht gegen den seelenlosen Computer.»e2 – e4.«»c7 – c5«, erwiderte der Computer sofort, und im Augenblick erschien auch die neue Stellung auf dem Schirm.»Springer g1 – f3.«»d7 – d6.«Daß die Erwiderung so schnell kam, war tatsächlich entmutigend.Jagens runzelte die Stirn.Die Falle, die man vermeiden mußte, bestand darin, daß man in Versuchung kam, es dem verdammten Computer mal zeigen zu wollen und ebenso schnell zu ziehen wie er.»d2 – d4.«»d5 x e4.«Mit einem tiefen Atemzug setzte Jagens sich zurecht.Schultz war gut im Endspiel.Aber er lächelte, denn ihm fiel der beliebte College-Trick ein, mit einem anderen Computer-Programm gegen das erste zu spielen.Programmieren war ja ein bedeutender Faktor in der Astronautenausbildung.»Springer f3 x d4.«»a7 – a6.«»Hund verdammter!« fluchte Jagens [ Pobierz całość w formacie PDF ]