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.Germanisches Panzerkorps“.Noch nie gehört von so einem Laden.Der Mann sagte, er sei SS-Sturmbannführer Dr.Wendig.Ich hätte für Unterkunft und Verpflegung für ihn und seine Mitarbeiter zu sorgen und dafür, daß ihre Arbeit durch nichts gestört würde.Wenn ich meine Aufgaben gut erfüllte, keinen Ärger machte und alles für mich behielte, was im Jägerhof geschehe, werde es Helene und mir gut ergehen.Er wolle mir nichts Schlechtes, habe aber keine Skrupel, mich einem SS-Standgericht zu übergeben, sollte ich seine Arbeit behindern.4.November 1943Seltsam - irgendwie ist der Jägerhof wieder eine Art von Hotel geworden.Vier Dutzend Männer, manche in zivil, andere in SS-Uniformen, haben das Haus in Beschlag genommen, Tische, Stühle, Bänke verrückt, Büros und Konferenzzimmer eingerichtet und es sich insgesamt recht gemütlich gemacht.Sie zahlen sogar für Unterkunft und Verpflegung - nicht weniger als unsere Gäste vor dem Krieg.Und meinen Sold bekomme ich einfach weiter.Es sieht aus und geht zu wie in einer Behörde.Wenn ich nur wüßte, was diese Leute alle machen.Der Mann, der sich Wendig nennt und als „Sturmbannführer“ angesprochen werden will, sagte, es handele sich um eine geheime Reichssache.Was hier stattfinde, sei kriegswichtig, und ich könne mich, wenn ich kooperiere, um das Vaterland verdient machen.Ausgerechnet ich! Nach allem, was man so hört, führen meine Vaterländer ja gerade Krieg gegeneinander.Ich sollte mich wahrscheinlich dankbar mit dieser Situation arrangieren: Wenn ich keinen Ärger mache, habe ich offenbar gute Aussichten, diesen Krieg zu überleben, und Helene hat von den Männern, die hier ihre kriegswichtigen Geschäfte besorgen, nichts zu befürchten.Diese Leute sind keine Marodeure, sondern Buchhalter.Und trotzdem widert es mich an.Ich bin kein Soldat mehr, ich bin ein Hausmeister.Ein freier Mann war ich auch als Soldat nicht, aber das hier ist demütigend.Matthias fühlte sich unangenehm berührt, gerade so, wie wenn sein Großvater mit runtergelassener Hose vor ihm sitzen würde.Dieser stolze - ja, vielleicht manchmal etwas sehr stolze - Mann musste den Diener machen für graue Männer, von denen er nicht wusste, wer sie sind und was sie tun, und das alles in seinem Haus.„Sonderstab Generalkommando III.Germanisches Panzerkorps“.Diesen Namen hatte Matthias noch nie gehört.Was sollte das sein? Er war so angespannt, dass es einige Augenblicke dauerte, bis er auf das Naheliegende kam: Er schaltete seinen Computer ein, ging ins Internet und googelte den seltsamen Namen.22 Treffer.Matthias ging die Liste durch und stieß auf einen Zeitschriftenartikel mit der Überschrift:„Die größte Geldfälschungsaktion der Geschichte“.Matthias Jäger atmete tief durch.Er knetete seine Hände und las:„Die Nazis waren nicht die Ersten, die Falschmünzerei als Kriegslist ersonnen haben.Aber niemand vor ihnen hat sie in einem solchen Ausmaß und mit einer solchen technischen Meisterschaft betrieben.Der ursprüngliche Plan war es, Großbritannien mit gefälschten Pfund-Noten im wahrsten Sinne des Wortes zu überschwemmen - Flugzeuge sollten die Blüten tonnenweise über England abwerfen.Das Vertrauen der Briten in ihr Geld sollte zerstört und eine künstliche Inflation hervorgerufen werden.Nicht auszumalen, was ein Zusammenbruch der britischen Wirtschaft für den weiteren Kriegsverlauf hätte bedeuten können.Dieser Plan wurde aber nie umgesetzt.Wahrscheinlich weniger wegen der Warnung von Reichsbankpräsident Walther Funk, ein solches Vorgehen verletzte internationales Recht (sic!), sondern weil die Luftwaffenführung sich widersetzte.Für eine solche Aktion wollte sie kein wertvolles Flugzeugbenzin opfern.Lange Zeit experimentierten Wissenschaftler, Techniker und Handwerker ohne großen Erfolg.Das Falschgeld, das sie produzierten, war einfach nicht von ausreichender Qualität.Der Durchbruch kam erst mit dem „Unternehmen Bernhard“, benannt nach dem Leiter der Aktion, SS-Sturmbannführer Bernhard Krüger.Im Herbst 1942 richtete Krüger im Konzentrationslager Sachsenhausen eine Fälscherwerkstatt ein.In dieser Werkstatt arbeiteten am Schluss rund 140 jüdische Häftlinge, die - perverse Strategie - hoffen konnten, dem Tod zu entgehen, solange man sie für die Blütenproduktion brauchte.Tatsächlich überlebten die meisten von ihnen das Nazi-Regime.Die Fälscher wider Willen - es waren überwiegend Drucker, Graveure, Schriftsetzer oder Lithografen - produzierten insgesamt fast neun Millionen Geldscheine mit einem nominellen Wert von mehr als 134 Millionen Pfund.Die Männer arbeiteten äußerst akribisch.So fanden sie zum Beispiel heraus, dass die Bank of England manche Buchstaben auf den Scheinen zum Schutz vor Nachahmungen absichtlich verformen ließ.Außerdem bekam das Papier absichtlich fast unsichtbare Flecken.In Sachsenhausen wurden diese Flecken „Fliegenschisse“ genannt.Auch eine andere Erkenntnis kostete unglaublich viel Aufwand: Die Tinte, mit denen die echten Pfundnoten bedruckt wurden, bestand teilweise aus der Kohle verbrannter Weinstöcke, die in Leinsamenöl gekocht wurde.Der Lohn all der Mühe: Die Blüten wurden so gut, dass Banken, offenbar auch britische Banken, das Geld als echt akzeptierten.Da der Plan, das falsche Geld einfach über Großbritannien abzuwerfen, nicht umgesetzt werden konnte, überlegte man sich im Reichssicherheitshauptamt in Berlin andere Verwendungszwecke.Vor allem wurde mit den Blüten im großen Stil eingekauft: echte Devisen, Gold, Rohstoffe, Waffen.Auch Agenten wurden mit den Pfundnoten aus Sachsenhausen bezahlt.Den Vertrieb der falschen Millionen kreuz und quer durch ganz Europa steuerte eine geheime Zentrale in Südtirol: Der sogenannte „Sonderstab Generalkommando III.Germanisches Panzerkorps“ richtete sich in einem Hotel in dem Südtiroler Ort Tiers ein.Leiter der Dienststelle mit ihren 50 Mitarbeitern war der zwielichtige Geschäftemacher Friedrich Schwend, der in Südtirol als „Dr.Wendig“ auftrat.Schwend gelang es nach dem Krieg, sich nach Südamerika abzusetzen.Er wurde nie gefasst.SS-Mann Krüger soll „seine“ Häftlinge in Sachsenhausen vergleichsweise human behandelt haben.Jedenfalls wurde er nie von der Justiz behelligt und starb 1989 als alter Mann in Hamburg.“„ [ Pobierz całość w formacie PDF ]