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.«Nach einer kurzen Untersuchung und einigen weiteren Ratschlägen verließ der Arzt den Raum wieder.»Woher weiß er, dass ich Priester bin?«»Ich musste dich identifizieren.Du hast mir einen riesigen Schreck eingejagt.«»Wie steht es mit dem Konklave?«, fragte er.»Hast du irgendwas gehört?«»Typisch.Das Erste, woran du denkst.«»Interessiert es dich denn nicht?«Doch, neugierig war sie schon.»Vor einer Stunde gab es noch nichts Neues.«Sie ergriff seine Hand.Er drehte den Kopf zu ihr und sagte: »Ich wünschte, ich könnte dich sehen.«»Ich liebe dich, Colin.« Jetzt, wo sie es gesagt hatte, fühlte sie sich besser.»Und ich liebe dich, Kate.Das hätte ich dir schon vor Jahren sagen sollen.«»Ja, wirklich.«»Ich hätte vieles anders machen sollen.Jetzt weiß ich jedenfalls, dass ich in Zukunft nicht mehr ohne dich sein möchte.«»Und was ist mit Rom?«»Ich habe alles erledigt, was ich versprochen hatte.Das ist für mich jetzt abgehakt.Ich möchte mit dir nach Rumänien gehen.«Sie war froh, dass er sie nicht weinen sehen konnte, und wischte sich die Tränen weg.»Wir werden dort Gutes tun«, sagte sie und unterdrückte ein Beben in ihrer Stimme.Er drückte ihre Hand fester.Und sie genoss das Gefühl.51Vatikanstadt, 11.45 UhrValendrea nahm die Gratulationen der Kardinäle entgegen und zog sich dann in einen weiß getünchten, kleinen Nebenraum der Sixtinischen Kapelle zurück, der den Namen Tränenkammer trug.Dort waren die Papstgewänder aus dem Hause Gammarelli ordentlich nebeneinander aufgehängt.Gammarelli selbst erwartete ihn.»Wo ist Hochwürden Ambrosi?«, fragte Valendrea die zu seinem Dienst bestellten Priester.»Hier, Heiliger Vater«, antwortete der Gesuchte und betrat die Kammer.Der Klang dieser Worte aus dem Mund seines Gefolgsmanns gefiel Valendrea sehr.Nachdem er die Sixtinische Kapelle verlassen hatte, war die Geheimhaltungspflicht des Konklave zu Ende.Die Haupttüren waren weit geöffnet worden, und weißer Rauch stieg über dem Dachfirst empor.Inzwischen sprach man im ganzen Palast von seiner Namenswahl: Petrus II.Man würde gewiss über diese Entscheidung staunen, und die Kirchenbeobachter würden sich über seine Kühnheit wundern.Vielleicht würde es ihnen dieses eine Mal die Sprache verschlagen.»Sie sind von jetzt an Privatsekretär des Papstes«, sagte Valendrea, während er sich die purpurrote Soutane auszog.»Das ist meine erste Ernennung.« Er lächelte, weil er nun sein unter vier Augen gegebenes Versprechen erfüllen konnte.Ambrosi senkte dankend den Kopf.Er zeigte auf die Gewänder, die er schon am Vortag heimlich besichtigt hatte: »Diese Garnitur hier dürfte passen.«Der Schneider griff nach den ausgewählten Kleidungsstücken und reichte sie Valendrea mit den Worten: »Santissimo Padre.«Valendrea akzeptierte diese allein dem Papst vorbehaltene Anrede und sah zu, wie seine Kardinalsgewänder zusammengelegt wurden.Er wusste, dass man sie reinigen und aufbewahren würde, denn die Tradition verlangte, dass dieses Kleidungsstück nach seinem Tod an das nachfolgende Oberhaupt des Valendrea-Clans weitergereicht wurde.Valendrea legte die weiße Leinensoutane an und knöpfte sie zu.Gammarelli kniete sich vor ihm nieder und heftete den Saum mit Nadel und Faden.Für die nächsten Stunden würde diese provisorische Naht genügen.Danach würde eine maßgeschneiderte Garnitur für ihn bereitliegen.Er überprüfte den Sitz.»Ein bisschen zu eng.Machen Sie sie weiter.«Gammarelli machte die Naht auf und begann von neuem.»Vernähen Sie den Faden aber auch ordentlich.« Dass irgendwelche Nähte aufgingen, war wirklich das Letzte, was er gebrauchen konnte.Als der Schneider fertig war, setzte Valendrea sich auf einen Stuhl.Einer der Priester kniete sich vor ihm nieder und zog ihm Schuhe und Strümpfe aus.Valendrea genoss es schon jetzt, dass er von nun an fast nichts mehr würde selbst machen müssen.Ein Paar weiße Strümpfe und rote Lederschuhe wurden herbeigebracht.Valendrea überprüfte die Größe.Sie war genau richtig.Mit einer Geste wies er die Priester an, ihm die Schuhe überzuziehen.Dann stand er auf.Man reichte ihm ein weißes zucchetto.In jenen Tagen, als die Prälaten noch Tonsur trugen, hatten die Schädelkappen im Winter als Kälteschutz gedient.Jetzt gehörten sie zur Tracht eines jeden hochrangigen Klerikers.Seit dem achtzehnten Jahrhundert wurde das Käppchen des Papstes aus acht dreieckig geschnittenen weißen Stücken Seidenstoff genäht.Er nahm das Käppchen und setzte es sich auf den Kopf wie ein Kaiser, der sich selber krönt.Ambrosi lächelte beifällig.Es wurde Zeit, dass die Welt ihn kennen lernte.Doch davor blieb ihm noch eine letzte Pflicht.Er verließ die Ankleidekammer und kehrte in die Sixtinische Kapelle zurück.Die Kardinäle standen auf den ihnen zugewiesenen Plätzen.Vor den Altar hatte man einen Thronstuhl gestellt.Valendrea stolzierte direkt darauf zu, setzte sich und wartete volle zehn Sekunden lang, bevor er sagte: »Nehmen Sie Platz
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